Catechol-O-Methyltransferase (COMT)
Dipl.-Biol. Birgit Busse, Dr. rer. biol. hum. Katrin Goldmann
Wissenschaftlicher Hintergrund
Das Phase II-Enzym COMT katalysiert die Übertragung von Methylgruppen auf endogene und exogene Catechole und ist damit an deren Inaktivierung beteiligt. Das Enzym ist maßgeblich an der Degradation von catecholaminergen Neurotransmittern wie Dopamin und Norepinephrin (NE) beteiligt, wodurch die verfügbare Menge dieser Stoffe im Körper reguliert wird.
Das COMT-108/158 Val-Allel ist mit einer hohen, das 108/158 Met-Allel mit einer niedrigen Enzymaktivität assoziiert. COMT spielt eine wichtige Rolle im Abbau catecholaminhaltiger Notfallmedikamente (z.B. Epinephrin) oder Parkinson-Therapeutika (z.B. Dopamin). Zudem scheint der COMT-108/158-Polymorphismus einen Einfluss auf das Ansprechen von Antipsychotika zu zeigen, wobei es wirkstoffabhängig ist, welches Allel mit einer besseren Therapiewirksamkeit assoziiert ist.
Die Analyse des Polymorphismus erfolgt auschließlich zur Abklärung der Enzymaktivität im Kontext des Medikamentenstoffwechsels.
Literatur
Hall et al., Pharmacogenomics. 2019 May;20(7):529-551 / Ho and Weinshilboum, Clin Pharmacol Ther. 2019 Aug; 106(2): 281 / Huang et al., Int J Neuropsychopharmacol. 2016 Apr 29;19(5) / Witte and Flöel, Brain Res Bull. 2012 Aug 1;88(5):418
Indikation:
Abklärung der Wirksamkeit/Verträglichkeit catecholaminerger Neurotransmitter (z.B. L-Dopamin, Adrenalin, Epinephrin)
Auftrag:
Nachweis des COMT-p.V108/158M-Polymorphismus
1 ml EDTA-Blut oder Wangenschleimhautabstrich
ca. 1 Woche
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