Galaktosämie

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Kurzbeschreibung

Die klassische Galaktosämie ist eine schwere autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung, die bei Aufnahme von Galaktose, z.B. in Muttermilch oder Säuglingsnahrung, zu ausgeprägten Leberfunktionsstörungen mit Erbrechen, Lethargie, Ikterus und Hepatomegalie führt. Sie wird durch ursächliche Varianten im GALT-Gen bedingt. Die Schwere der Erkrankung ist abhängig von der verbleibenden Restaktivität des Enzyms.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Bei der klassischen Galaktosämie handelt es sich um eine schwere autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung, die durch pathogene Varianten im GALT-Gen bedingt ist. Das Enzym Galaktose-1-Phosphat-Uridyltransferase vermittelt den Abbau von Galaktose. Bei einer Enzymdefizienz akkumuliert der Metabolit Galaktose-1-Phosphat in Leber, Gehirn, Niere und Erythrozyten, wodurch unter Zufuhr von Galaktose in Form von Muttermilch oder Säuglingsnahrung ausgeprägte Leberfunktionsstörungen und im weiteren Verlauf unter anderem Erbrechen, Lethargie, Ikterus und Hepatomegalie auftreten. Es besteht zudem eine Neigung zur Sepsis mit E. coli. Varianten im GALT-Gen, die zu einer schweren Enzymdefizienz mit einer Restaktivität von <1% führen, bedingen die klassische Form. Bei Varianten mit einer höheren Restaktivität zeigt sich ein milderer Phänotyp bis hin zu Symptomfreiheit.

Die Diagnostik der Galaktosämie ist Teil des Neugeborenen-Screenings. Bei auffälligem Befund kann die Diagnose molekulargenetisch bestätigt werden. Durch die Möglichkeit der frühzeitigen Erkennung kann rechtzeitig eine Therapie in Form einer Galaktose-Restriktions-Diät eingeleitet werden. Die Prognose der Erkrankung ist abhängig von Faktoren wie dem Alter bei Diagnosestellung, der Schwere der Krankheit und der Einhaltung der Diät. Auch bei adäquater Behandlung treten jedoch Langzeit-Komplikationen auf.

Galaktosämie
1 Gen
GALT


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
GalaktosämieE74.2GALT606999
Literatur

letzte Aktualisierung: 24.3.2024