Hypophosphatasie

Synonyme: -
Material
Untersuchungsdauer
Untersuchungsauftrag
Methode
Standort
benötigte Unterlagen
Kurzbeschreibung

Die Hypophosphatasie (HPP) ist eine angeborene Stoffwechselstörung, die durch eine fehlerhafte Knochen- und Zahnmineralisierung sowie einen Mangel an alkalischer Phosphataseaktivität gekennzeichnet ist. Das Krankheitsbild variiert stark, von schweren pränatalen Formen bis zu milden Varianten im Erwachsenenalter, wobei die Prävalenz milderer Formen bei etwa 1:6.000 liegt. Die Krankheit wird durch Varianten im ALPL-Gen verursacht, das für die Tissue Nonspecific Alkaline Phosphatase (TNSALP) codiert, einem Schlüsselregulator der Mineralisierung. Die Diagnose stützt sich auf verminderte alkalische Phosphataseaktivität und genetische Analysen, wobei Enzymersatztherapien als Behandlungsoption verfügbar sind.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Hypophosphatasie (HPP) ist eine seltene angeborene Stoffwechselstörung, die durch eine fehlerhafte Knochen- und Zahnmineralisierung und einen Mangel an alkalischer Phosphataseaktivität im Serum und im Knochen gekennzeichnet ist. Das klinische Erscheinungsbild ist ein Kontinuum, das von einer pränatalen letalen Form ohne Skelettmineralisierung bis zu einer milden Form mit spätem Erwachsenenbeginn ohne pathognomonische Symptome reicht. Die Einteilung in sechs Typen, die hauptsächlich auf dem Alter bei Erstdiagnose basiert, lautet wie folgt:

  • perinatal letal
  • pränatal benigne
  • infantil
  • juvenil
  • adult
  • odontoHPP

Die Prävalenz schwerer Formen ist gering (ca. 1:300.000 in Europa, 1:100.000 in Nordamerika), während weniger schwere Formen häufiger beobachtet werden (ca. 1:6.000 in Europa). Die Krankheit wird durch Varianten im ALPL-Gen verursacht, die einen Funktionsverlust des Enzyms verursachen. ALPL codiert für die Tissue Nonspecific Alkaline Phosphatase (TNSALP), einem zentralen Regulator der Mineralisierung.

Schwere Formen (perinatal und infantil) werden autosomal-rezessiv vererbt, während moderate Formen entweder autosomal-rezessiv oder autosomal-dominant vererbt werden. Je schwerer das Krankheitsbild ist, desto eher handelt es sich um die autosomal-rezessive Form. Die Diagnose basiert auf einer konstant niedrigen Aktivität der alkalischen Phosphatase (AP) im Serum sowie auf dem Nachweis pathogener Varianten im ALPL-Gen. Bisher wurden >400 für die außergewöhnliche klinische Heterogenität ursächliche Varianten identifiziert. Eine klare, aber unvollständige Genotyp-Phänotyp-Korrelation wurde beobachtet, was darauf hindeutet, dass andere genetische oder Umweltfaktoren den Phänotyp modulieren. Die Enzymersatztherapie ist mittlerweile für HPP verfügbar; andere Ansätze wie die Gentherapie werden derzeit untersucht.

Hypophosphatasie
1 Gen
ALPL


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
HypophosphatasieE83.38ALPL171760
Literatur

letzte Aktualisierung: 4.11.2023