Hepatische Lipase-Mangel, familiär

Dr. rer. biol. hum. Katrin Goldmann, Dr. rer. nat. Christoph Marschall

Wissenschaftlicher Hintergrund

Familiärer Hepatische Lipase (HL)-Mangel ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung des Triglycerid-Metabolismus. Die Erkrankung wird verursacht durch pathogene Varianten im LIPC-Gen. Die Patienten zeigen eine variable Ausprägung von Hypertriglyceridämie und milder Hypercholesterinämie. Stark hypertriglyceridämische Zustände können zu eruptiven Xanthomen und Pankreatitis führen. Patienten mit genetisch bedingtem HL-Mangel scheinen ein moderat erhöhtes Koronarrisiko zu haben. Die Therapie erfolgt mit Diät und Triglycerid-senkenden Medikamenten (Fibrate) oder Antioxidantien (Nikotinsäure). In einigen Fällen wurden auch HMG-CoA-Reduktase-Hemmstoffe erfolgreich eingesetzt. Die Bedeutung der plasmatischen HL-Aktivität für die Atherogenese bleibt indes unklar. Bei hypertriglyceridämischen Zuständen ist die HL-Aktivität positiv mit Atherosklerose assoziiert, in hypercholesterinämischen Individuen konnte eine inverse Korrelation nachgewiesen werden.

Literatur

Holleboom et al. 2008, Curr Opin Lipidol 19:385 / Ruel et al. 2005, Arterioscler Thromb Vasc Biol 25:2600 / Brunzell et Deeb in Scriver et al. 2001 (eds): The Metabolic and Molecular Bases of Inherited Disease, 8th Ed, Chapter 117

DD von massiven Hypertriglyceridämien, rezidivierenden Pankreatitiden und eruptiven Xanthomen

Ü-Schein Muster 10 mit folgenden Angaben

  • Diagnose: HL-Mangel
    (ICD10-Code: [E78.4])
  • Auftrag: Mutationssuche LIPC-Gen

Hinweis:
Schriftliche Einwilligungserklärung gemäß GenDG erforderlich

1 ml EDTA-Blut