Harnstoffzyklus-Defekte

Dipl.-Biol. Birgit Busse

Wissenschaftlicher Hintergrund

Störungen im Harnstoffzyklus können durch einen Mangel der Carbamoylphosphatsynthetase I (CPS1), Ornithintranscarbamylase (OTC), Argininosuccinatsynthetase (Citrullinämie), Argininosuccinatlyase (Argininosuccinurie), Arginase I (Argininämie) oder N-Acetylglutamatsynthetase (NAGS) beding sein.  Je früher die Enzymdefizienz im Zyklus auftritt, desto ausgeprägter ist die Hyperammonämie. Mit einer Inzidenz von 1: 14.000 ist ein Magel der Ornithintranscarbamylase (OTC) die häufigste Ursache.

Ca. die Hälfte der Harnstoffzyklus-Defekte sind biochemisch diagnostizierbar. Enzymatische Tests können ebenfalls durchgeführt werden, sind aber zumeist nur durch invasive Eingriffe zur Gewinnung des ensprechenden Untersuchungsmaterials möglich. In diesen Fällen wird daher vorzugsweise eine genetische Diagnostik empfohlen.

Literatur

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie von Harnstoffzyklusstörungen. 31.05.2018

V.a. Harnstoffzyklus-Defekt

Ü-Schein Muster 10 mit folgenden Angaben

  • Diagnose: Harnstoffzyklus-Defekt
    (ICD-10 Code: [E72.2])
  • Auftrag: MutationssucheARG1, ASL, ASS1, CPS1, NAGS, OTC, SLC25A13, SLC25A15

Einzelgen-Analyse nur nach Rücksprache

Hinweis: Schriftliche Einwilligungserklärung gemäß GenDG erforderlich

1 ml EDTA-Blut