Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom (GSSS)

Dr. rer. biol. hum. Soheyla Chahrokh-Zadeh

Wissenschaftlicher Hintergrund

Das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom (GSSS) ist eine autosomal-dominant vererbte, sehr seltene Form einer spongiformen Enzephalopathie des Menschen. Wie bei der familiären Form der Creutzfeldt-Jacob Erkrankung (CJD) sind pathogene Varianten im Gen für das Prion-Protein (PRNP) für die Erkrankung verantwortlich. Bisher sind einige Varianten beschrieben, von denen Pro102Leu die häufigste darstellt. Erstmanifestationen der Erkrankung treten meistens zwischen dem 3. und 5. Lebensjahrzehnt auf. Klinisch im Vordergrund stehen dabei zerebelläre Funktionsstörungen mit zerebellärer Ataxie, Dysarthrie, Nystagmus, Gangataxie und in späteren Stadien Entwicklung einer Demenz. Die neurologische Symptomatik entsteht durch die Ablagerungen von Amyloidplaques im Gehirn besonders in der Region des Cerebellums. Die durchschnittliche Überlebensrate nach Diagnosestellung beträgt ca. 5 Jahre.

Literatur

Mercer et al. 2018, PLOS Pathogens 14:e1006826 / Pirisinu et al. 2016 Sci Rep 6:20443 / Cagnoli et al. 2008, Mov Disord 23:1468 / De Michele et al. 2003, Can J Neurol Sci 30:233 / Parchi et al. 1998, Proc Natl Acad Sci 95:8322 / Young et al. 1997, Brain Res Mol Brain Res 44:147 / Hsiao et al. 1992, Nat Genet 1:68

V.a. und DD Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom

Ü-Schein Muster 10 mit folgenden Angaben

  • Diagnose: Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom
    (ICD-10 Code: [A81.8])
  • Auftrag: Mutationssuche PRNP-Gen

Hinweis:
Schriftliche Einwilligungserklärung gemäß GenDG erforderlich

1 ml EDTA-Blut