Alzheimer Erkrankung, Frühform (AD1)

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Kurzbeschreibung

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Altersdemenz, wobei genetische Faktoren eine Rolle spielen. Varianten in den Genen Präsenilin 1 (PSEN1), Präsenilin 2 (PSEN2) und Amyloid-Vorläufer-Protein (APP) führen zur früh einsetzenden, autosomal-dominant vererbten Form von Alzheimer. Diese Gene sind an der Prozessierung des Beta-Amyloid-Vorläufer-Proteins zu Beta-Amyloid beteiligt, das ein wesentlicher Bestandteil der neuritischen Plaques ist. In Familien mit Betroffenen in mindestens drei Generationen sind etwa 60% der Fälle auf Varianten im PSEN1-Gen und ca. 20% auf Varianten im APP-Gen zurückzuführen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Alzheimer Erkrankung ist mit einer Prävalenz von 1:5 bei über 80-jährigen die häufigste Form der Altersdemenz. Für alle Formen der Alzheimer Erkrankung ist eine Beteiligung genetischer Faktoren bekannt.

Varianten im Präsenilin 1- (PSEN1),  Präsenilin 2- (PSEN2), und im Amyloid-Vorläufer-Protein-Gen (APP) führen zur  autosomal-dominant vererbten hereditären Frühform von M. Alzheimer (Beginn der Erkrankung vor dem 60. Lebensjahr). In Familien mit Betroffenen in mindestens drei Generationen sind etwa 60% der Fälle auf Varianten im PSEN1-Gen und ca. 20% auf Varianten im APP-Gen zurückzuführen. Eine weitere Ursache für die Erkrankung sind in <5% der Fälle Varianten im PSEN2-Gen. Für die verbleibenden ca. 15% gibt es zum Teil Hinweise auf Assoziation zu noch nicht näher charakterisierten Genen. PSEN1 und PSEN2 codieren für zwei der vier Proteine , die Bestandteil des Gamma-Sekretase-Proteinkomplexes sind. Dieser Komplex ist an der Prozessierung des Beta-Amyloid-Vorläufer- Proteins zu Beta-Amyloid beteiligt. APP codiert für das Beta-Amyloid-Vorläufer-Protein, ein ubiquitär exprimiertes, transmembranöses Protein. Varianten im PSEN1– oder APP-Gen führen zu einer Zunahme von Beta-Amyloid 42 (Aß42) zu Lasten von Aß40. Beide Proteine sind ein wesentlicher Bestandteil der neuritischen Plaques. Allerdings aggregiert das stärker hydrophobe Aß42 rascher zu den toxischen Fibrillen.

Abb.: Einfluss genetischer Faktoren auf den Erkrankungsbeginn (Modell). Ein weiterer genetischer Faktor für Alzheimer Erkrankung ist der Apolipoprotein E-Genotyp. Die Isoform E4 ist mit einer Prädisposition für die familiäre “late onset&#8221; und die sporadische Form von M. Alzheimer assoziiert.

Detaillierte Informationen zur Assoziation der Alzheimer Erkrankung mit dem ApoE-Genotyp finden Sie auf unserer Seite Alzheimer Erkrankung, Spätform (AD2).

Abb.: Prozessierung des α-Amyloid-Vorläuferproteins (APP) durch Sekretasen: Aβ40 und Aβ42 sind Hauptbestandteile der β-Amyloidplaques. PS = Präsenilin, TACE = Metalloprotease mit α-Sekretase-Aktivität, BACE = β-Sekretase.
Alzheimer Erkrankung, Frühform (AD1)
3 Gene
APP
PSEN1
PSEN2


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Alzheimer-Erkrankung Typ 4F00.0PSEN2600759
Alzheimer-Erkrankung Typ 1F00.0APP104760
Alzheimer-Erkrankung Typ 3F00.0PSEN1104311
Literatur

letzte Aktualisierung: 11.3.2024