Protein C-Defizienz, hereditär

Dr. rer. nat Ralf Zarbock, M. Sc. Alexander Moscu-Gregor

Wissenschaftlicher Hintergrund

Protein C ist ein Schlüssel-Enzym bei der Regulation der Gerinnung und der Entzündungsreaktion. Aktiviertes Protein C inaktiviert unter anderem Faktor Va und VIIIa, wodurch die Thrombin-Bildung und Gerinnung gehemmt wird. Zusätzlich zeigt Protein C direkte und indirekte anti-inflammatorische Aktivitäten. Die Protein C-Defizienz wird autosomal-dominant vererbt und ist durch eine variable Penetranz gekennzeichnet.

Protein C wird vom PROC-Gen codiert, das aus 9 Exons besteht. Heterozygote Anlageträger von PROC-Varianten mit Protein C-Konzentrationen im Plasma von 25-70% der Norm kommen in der Gesamtbevölkerung mit einer Frequenz von 1:200-500 vor, sind jedoch lediglich in 1:16.000 Fällen symptomatisch. Homozygote oder kombiniert heterozygote Patienten mit Protein C-Konzentrationen im Plasma von unter 25% entwickeln zum Teil purpura fulminans, Hautnekrosen und intravaskulär disseminierende Gerinnung bei der Geburt, während andere erst im Erwachsenenalter Thrombosen erleiden. Heterozygote Anlageträger haben ein erhöhtes Risiko für Venenthrombosen bereits in der Jugend.

Es wird zwischen zwei Typen der Protein C-Defizienz unterschieden:

  • Typ I: mit gleichzeitiger Reduktion der Konzentration und der Funktion
  • Typ II: mit normaler oder erhöhter Konzentration und reduzierter Funktion

Literatur

Chen et al. 2017, Thromb Haemost 117:1358 / Maqbool et al. 2013, Thromb J 11:19 / Ohga et al. 2013, Pediatr Int 55:267 / Cooper et al. 2012, Int J Lab Hematol 34:336 / Cafolla et al. 2012, Eur J Haematol 88:336 / Rovida et al. 2007, Hum Mutat 28:345 / Gandrille et al. 1995, Blood 86:2598

V.a. Protein C-Defizienz

Ü-Schein Muster 10 mit folgenden Angaben

  • Diagnose: Protein C-Mangel
    (ICD-10 Code: [I82.9])
  • Auftrag: Sequenzierung PROC-Gen

Hinweis:
Schriftliche Einwilligungserklärung gemäß GenDG erforderlich

1 ml EDTA-Blut