Kabuki-Syndrom

Dr. rer. biol. hum. Soheyla Chahrokh-Zadeh, M. Sc. Anna Munzig

Wissenschaftlicher Hintergrund

Beim Kabuki-Syndrom liegt eine charakteristische Kombination von kleinen äußeren Merkmalen, Fehlbildungen und einer Entwicklungsstörung, oft auch Gedeihstörung im Säuglings- und Kleinkindesalter vor. Charakteristische kraniofaziale Merkmale sind die seitlich verlängert wirkenden Lidspalten mit einer Eversion des lateralen Unterlidrandes, bogenförmige, lateral spärliche Augenbrauen, oft mit einem unbehaarten schmalen Bereich in der Mitte, eine kurze Columella und damit eine flach wirkende Nasenspitze, wenig modellierte, große Ohrmuscheln, an den Händen embryonale Fingerbeerenpolster, Brachy-Klinodaktylie V, gelegentlich Gaumen- oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten. Anfangs können Muskelhypotonie, ausgeprägte Gedeihstörung, die eine Sondenernährung erfordert, und ein Herzfehler im Vordergrund stehen, später eine mäßige Entwicklungsverzögerung, gehäufte Otitiden und Infekte sowie bei manchen Patienten Krampfanfälle.

Verursacht wird das Kabuki-Syndrom zu ca. 60% durch heterozygote pathogene Varianten im KMT2D-Gen, selten durch pathogene Veränderungen in KDM6A auf dem X-Chromosom; bei einigen wird bisher keine Ursache gefunden, so dass genetische Heterogenität vermutet wird.

Literatur

Adam et al. 2019 J Med Genet 56:89 / Micale et al. 2011, Orphanet J Rare Dis 6:38 / Miyake et al. 2013, Am J Med Genet A 161A:2234 / Adam et al. 2011, GeneReviews "Kabuki syndrome"

V.a. Kabuki-Syndrom

Ü-Schein Muster 10 mit folgenden Angaben

  • Diagnose: Kabuki-Syndrom (ICD-10 Code: [Q87.0])
  • Auftrag: Mutationssuche KDM6A. KMT2D

Hinweis: Schriftliche Einwilligungserklärung gemäß GenDG erforderlich

1 ml EDTA-Blut