Lissenzephalien

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Kurzbeschreibung

Lissenzephalie bezeichnet eine Gehirnfehlbildung mit einer glatten Oberfläche aufgrund einer Störung der neuronalen Migration. Dies führt zu Abweichungen vom typischen sechsschichtigen Aufbau der menschlichen Großhirnrinde. Die häufigsten Ursachen für eine Lissenzephalie sind das Miller-Dieker-Syndrom, die X-chromosomal gebundene Lissenzephalie und die X-gebundene subkortikale laminale Heterotopie.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Der Begriff Lissenzephalie stammt aus dem griechischen und leitet sich von „lissos“ = glatt und „enkephalos“ = Gehirn ab. Damit ist die Hauptauffälligkeit, die glatte Gehirnoberfläche, angesprochen. Die Lissenzephalie beruht auf einer Störung der neuronalen Migration und damit des normalen sechsschichtigen Aufbaus der reifen Großhirnrinde beim Menschen. Unter dem Überbegriff der Lissenzephalie werden auch die Agyrie, Pachygyrie und subcorticale Band-Heterotopie (SBH) zusammengefasst. Es gibt sowohl klinisch als auch genetisch Überlappungen mit anderen Gehirnfehlbildungen, vor allem den Tubulinopathien. Die häufigsten Ursachen für eine Lissenzephalie sind das Miller-Dieker-Syndrom, verursacht durch ein contiguous gene syndrome infolge der Mikrodeletion 17p13.3, bzw. pathogene Varianten im PAFAH1B1– (früher LIS1) Gen, das in diesem chromosomalen Bereich lokalisiert ist, sowie Varianten inDCX, dem ursächlichen Gen für die X-chromosomal gebundene Lissenzephalie bzw. die X-gebundene subkortikale laminale Heterotopie.

Lissenzephalien
17 Gene
ACTB
ACTG1
ARX
CDK5
CEP85L
CRADD
DCX
KATNB1
LAMB1
MACF1
NDE1
PAFAH1B1
RELN
TMTC3
TUBA1A
TUBB2B
TUBG1


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Mikrolissenzephalie (Lissenzephalie 6 mit Mikrozephalie))Q04.3KATNB1602703
X-chromosomale Lissenzephalie mit abnormen Genitalien (XLAG)Q04.3ARX300382
Cobblestone-Lissenzephalie ohne muskuläre oder okuläre Beteiligung (Lissenzephalie 5)Q04.3LAMB1150240
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Literatur

letzte Aktualisierung: 9.4.2024