Cornelia-de-Lange-Syndrom
Dr. rer. biol. hum. Soheyla Chahrokh-Zadeh, M. Sc. Anna Munzig
Wissenschaftlicher Hintergrund
Beim CdLS handelt es sich um ein Fehlbildungs-Retardierungs-Syndrom. Das typische Cornelia-de-Lange Syndrom präsentiert sich mit charakteristischen craniofazialen Dysmorphien, bereits pränataler Wachstumsretardierung, Hypertrichose, Synophrys, Reduktionsfehlbildungen der oberen Extremitäten und Intelligenzminderung (Durchschnittlicher IQ: 53). Zudem finden sich häufig Herzfehler, gastrointestinale Störungen, u.a. Bei milderer Ausprägung, die wahrscheinlich die überwiegende Zahl der Patienten betrifft, sind die fazialen Dysmorphien ebenfalls milder ausgeprägt als bei der klassischen Form. Die kognitive Einschränkung und Extremitätendefekte sind auch weniger schwerwiegend.
Bisher sind pathogene Varianten in 6 Genen bekannt, wobei mit 60% den größten Anteil Varianten im NIPBL-Gen ausmachen. Bei ca. 15–20% der Patienten mit klassischem CdLS können NIPBL-Varianten nicht in peripheren Lymphozyten nachgewiesen werden, da sie im Mosaik in anderen Geweben vorliegen. Darüber hinaus sind auch in seltenen Fällen Varianten in Mosaikform in den Genen SMC3, RAD21 und SMC1A beschrieben.
Literatur
Kline et al. 2019, Am J Med Genet 179A:1080 / Kline et al. 2018, Nat Rev Genet 19:649 / Dangiolo et al. 2015, Am J Med Genet A167:3161 / Kaiser et al. 2014, Hum Mol Genet 23:2888 / Minor et al. 2014, Gene 537:279 / Kline et al. 2007, Am J Med Genet C Semin Med Genet 145C:248/ Bhuiyan et al. 2006, J Med Genet 43:568
Untersuchungsauftrag A1
Humangenetik / Transfusionsmedizin / Pathologie
(8 Seiten, DIN A4)
V.a. Cornelia-de-Lange-Syndrom
Ü-Schein Muster 10 mit folgenden Angaben
- Diagnose: Cornelia-de-Lange-Syndrom
(ICD-10 Code: [Q87.-]) - Auftrag:Mutationssuche HDAC8, NIPBL, RAD21, SMC1A, SMC3
Hinweis: Schriftliche Einwilligungserklärung gemäß GenDG erforderlich
1 ml EDTA-Blut
3-6 Wochen