Labor MVZ Martinsried
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Immunhistochemische Untersuchungen

Zum Nachweis und der Lokalisation von Antigenen in Gewebeproben kommt die Immunhistochemie (IHC) zum Einsatz. Diese Methode beruht auf der Antigen-Detektion mittels monoklonaler bzw. polyklonaler Antikörper, die auf der Bindungsaffinität eines Antikörpers für ein jeweiliges Antigen basiert. Es kann zwischen der direkten und der indirekten Detektionsmethode unterschieden werden. Bei der direkten Methode werden spezifische, mit einem Enzym (oder Fluorophor) gekoppelte Erstantikörper verwendet, die gegen das zu detektierende Antigen binden. Durch Zugabe eines Chromogens kommt es durch eine Enzym-Substrat-Reaktion zum Ausfall eines farbigen Niederschlags, der mikroskopisch detektiert werden kann (siehe Abbildung). Bei der indirekten Detektion kommt es durch Anwendung von markierten Zweitantikörpern, die vermehrt an die spezifisch gebundenen Primärantikörper binden können, zur Signalverstärkung. Mögliche Detektionsverfahren sind u.a. die PAP- (Peroxidase-Anti-Peroxidase), APAAP- (Phosphatase-Anti-Alkalische-Phosphatase) und ABC- (Avidin-Biotin-Komplex) Methode. Abschließend wird das Gewebe, bzw. die Zellkerne mit Hämatoxylin gegengefärbt.

Der VENTANA BenchMarkULTRA (Roche Diagnostics) ist ein vollautomatisches Färbesystem für die Durchführung von immunhistochemischen Färbungen. Die Detektion der gebundenen Antikörper erfolgt durch Umwandlung des Chromogen DAB (3,3’-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid-Substratlösung) mit Wasserstoffperoxid durch das Enzym Meerrettichperoxidase zu einem braunen Farbstoff, der mikroskopisch nachgewiesen werden kann. Das System bietet die Möglichkeit zur parallelen, unabhängigen und kontinuierlichen Probenbearbeitung.

Literatur

Mulisch 2014, Verfahren der Immunlokalisation, Springer Spektrum Wiesbaden / Welsch und Deller 2010, Lehrbuch der Histologie, © Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag München / Lang 2006, Histotechnik, Springer-Verlag Wien